20 Jahre iMac
Im Mai 1998 (ab August kam er auf den Markt) stellte Apple und Steve Jobs die Computerwelt auf den Kopf, als sie den ersten iMac mit den Worten »Hello. (Again)« vorstellten. Beim iMac war so ziemlich alles anders, als man das von Computer dieser Zeit gewohnt war. Der damalige Slogan »Think different.« traf wohl auf kein Apple Produkt so gut zu, wie seinerzeit auf den ersten iMac. Auffälligsten Merkmal war sicher sein Äußeres: Es war nicht beige, sondern ein transparentes Gehäuse in weiß und grünlichem Farbton, den Apple sonderbarerweise »Bondi Blue« getauft hatte. Der iMac hatte ein All-in-One-Design, d.h. Bildschirm und Computer waren in einem Gehäuse verpackt. Man hatte alle alten Zöpfe abgeschnitten und außer dem 15“ CRT-Bildschirm (1024 x 768 Pixel), einem CD-Laufwerk, einer Infrarot-Schnittstelle und einem Ethernet-Anschluss nur die damals vollkommen neue Schnittstelle USB. Eine Serielle- oder SCSI-Schnittstelle, sowie das damals gängige Disketten-Laufwerk, hatte man einfach weg gelassen.
Die Rückseite unserer Computer sieht besser aus als die Vorderseite ihrer Computer.
Steve Jobs
Das war revolutionär, sorgte für Aufsehen aber auch für Kritik. Nichtsdestotrotz setzte sich der iMac (Steve Jobs wollte ihn ursprünglich übrigens »MacMan« nennen) durch und rettete die damals in den roten Zahlen liegende Firma Apple quasi im Alleingang. Bald darauf war transparentes Design der Knüller und vom Bügeleisen bis hin zur Autostoßstange gab es plötzlich alles in bunt und transparent.
Design ist nicht nur, wie etwas aussieht, sondern auch, wie etwas funktioniert.
Steve Jobs
Schon im Oktober 1999 kam mit der Revision D ein überarbeitetes, noch schöneres Gehäuse und ein Slot-In CD-Laufwerk, außerdem bis 2002 viele verschiedenen Versionen in unterschiedlichen Farben und Ausstattungen.
2002 erfand Apple den iMac neu und brachte mit dem iMac G4 ein völlig neues und noch verrückteres Design auf den Markt. Der »Lampen«-iMac – der sehr an das Pixar-Maskotten »Luxo Jr.« erinnerte – hatte den ganzen Computer in einen halbrunden Fuß gepackt, während das TFT-Display an einem beweglichen Arm, der auf der Mitte der angebracht war, darüber schwebte. Das Display konnte nach links oder rechts und oben oder unten geschwenkt werden. Es war sensationell! Zuerst nur mit 15“Display, kam der iMac G4 später auch als 17“ und sogar 20“ Modell heraus.
Leider währte die Ära des iMac G4 nur zwei Jahre und wurde im August 2004 vom weißen iMac G5 abgelöst. Dieser steckte in einem Gehäuse, wie wir es quasi bis heute von den iMacs kennen. Das Gehäuse war 5 cm dick, was aber für damalige Verhältnisse sensationell war. Das Design sollte an den damals sehr populären iPod erinnern.
2006 kam dann mit den Intel-Chips eine der größten Hürden in der Ära der iMacs. Äußerlich unterschieden sich die Intel iMacs nur durch die eingebaute iSight-Kamera vom iMac G5, aber rein technisch waren sie doppelt so schnell. Außerdem wuchsen die Displays von 17“ und 20“ auf 20“ und 24“ Größe.
2007 wurde das Design überarbeitet und das weiße Plastik wich einem Aluminium Gehäuse mit einer schwarzen Plastik-Abdeckung hinten.
Schon 2009 wurde das Gehäuse abermals überarbeitet und erstrahlte im Unibody-Design aus einem Stück Alu gefräst. Gleichzeitig wurden die Bildschirmgrößen auf die bis heute bekannten Größen 21,5“ und 27“ angehoben und gleichzeitig von Verhältnis 16:10 auf 16:9 geändert.
Dann erschien der iMac im Jahr 2012 im superflachem Design, wie wir ihn heute noch kennen. Zudem veröffentlichte Apple für die 27“ Variante ein 5K-Display mit einer bis dahin nicht gesehenen Auflösung von 5120 x 2880 Pixeln, was in der Summe 14.745.600 Pixel ergibt. Extern hätte man so ein Display gar nicht anschließen können, da es zu diesem Zeitpunkt keine Schnittstelle gab, die schnell genug dafür gewesen wäre.
Die Krönung der bisherigen iMac Linie erschien dann 2017 mit dem iMac Pro. Äußerlich nur durch sein space graues Gehäuse vom normalen iMac zu unterscheiden, ist bei ihm Innen quasi alles anders. Bis zu 18 Kerne, einer Grafikkarte die 22 TeraFlops schafft und bis zu 128 GB 2666 MHz DDR4 ECC Arbeitsreicher richtet sich dieser an die Pro-User im Videoschnitt und 3D-Rendering.
Zu diesem feierlichem Anlass habe ich ein kleines Plakat gebastelt, dass ihr euch hier herunterladen könnt » 20 Jahre iMac